Mit 5G in die Zukunft

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Die nächste Generation der Mobilfunknetze wird ein Feuerwerk an Innovationen auslösen.  Doch was ist 5G überhaupt? Und welche Auswirkungen wird es auf die Abfallwirtschaft haben? Wir wagen einen Ausblick.

Mit der für 2019 geplanten Versteigerung der neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen beginne die Zukunft Deutschlands! So die einhellige Expertenmeinung. Denn die fünfte Generation des Mobilfunks ist Voraussetzung für das “Internet der Dinge”, sprich also für Milliarden an das Internet angeschlossener Geräte, angefangen mit Sensoren, die z.B. Behälterfüllstände messen, bis hin zu autonomen und vernetzten Autos oder LKWs.

5G ist besser als 4G

Nach UMTS (3G) und LTE (4G) kommt nun das 5G-Netz. Dieses baut auf den heutigen LTE-Netzen auf, führt aber eine neue Art der Funktechnologie ein, die schneller reagiert, Daten schneller überträgt und weniger Strom verbraucht. 5G wird dank der dann möglichen minimalen Verzögerungen in der Datenübertragung zum Echtzeit-Internet. Auch verbraucht es beim Empfang wesentlich weniger Energie, was die Akku-Laufzeit im Empfängergerät erheblich verlängert. Auch können mit 5G riesige Datenmengen oder hochauflösende Videos rasend schnell übertragen werden. So soll beispielsweise die Downloadzeit für einen HD-Film von derzeit 3 Minuten (LTE) auf 2 Sekunden sinken! Netzbetreiber versprechen zudem für das 5G-Netz eine wesentlich dichtere Netzabdeckung: 5G soll eine Millionen Geräte pro Quadratkilometer unterstützen, 1000mal mehr als jetzt.

5G wird Entsorgungslogistik massiv verändern – Saubermacher investiert in smarte Mülltonnen

Wird 5G unsere Art des Wirtschaftens und des Entsorgens verändern? Kurzfristig sicherlich nicht – aber in fünf bis 10 Jahren wird das 5G-Netz massive Auswirkungen haben – auch auf die Entsorgungsbranche!

Schon jetzt nutzen (oder experimentieren) Entsorger mit dem Internet der Dinge (“Internet of Things” IoT). Beispielsweise der österreichische Entsorger Sauermacher, der den Einsatz smarter Mülltonnen angekündigt hat. In Villach (Kärnten) will der Entsorger „schlaue“ Services für Bürger testen. Saubermacher hat dafür Mülltonnen mit Hightech-Sensoren ausgestattet, die über die Funktechnologie NB-IoT von T-Mobile Daten übertragen. In einer Bürger-App sehen die Bürger den nächsten geplanten Abholtermin, sobald die Tonne “voll” gemeldet hat. Liegt dieser noch zu weit entfernt, kann eine Zwischenentleerung veranlasst werden. Die App warnt auch bei der Überschreitung kritischer Temperaturwerte in einer Tonne, damit Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden können. Auf Basis der gesammelten Daten kann die gesamte Tourenplanung des Unternehmens dynamisch gestaltet werden. Dadurch soll nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch neue Geschäftsmodelle generiert werden (Zur Pressemitteilung Saubermacher)

Eines ist sicher: Die Entsorgungslogistik wird in 10 Jahren komplett anders laufen als heute! Wesentlich autonomer und vernetzter, auch dank 5G.

Kühlschrank an Hersteller: “Ich bin E-Schrott” – oder: Vom Internet der Dinge zum Internet des Mülls

Noch spannender und noch schwerer absehbar sind die möglichen Auswirkungen der IoT-Vernetzung auf den Abfall an sich. Z.B. wenn der Kühlschrank oder das Sofa dank intelligenter Sensoren weiss, dass es kaputt ist oder bald kaputt gehen wird oder nicht mehr eine definierte Leistung bringt. Und das an den Hersteller, Händler oder eine Serviceplattform meldet – und zwar, bevor der Gerätebesitzer weiß, daß er “Abfallbesitzer” ist oder wird.

Was passiert dann? Werden z.B. Gerätehersteller autonom eine Entsorgung veranlassen oder dem Eigentümer anbieten? Wir rechnen damit, dass die “Herrscher über die Gerätedaten” sich auch um die rechtzeitige Abholung und Entsorgung der Geräte kümmern werden – zumal darüber ein Neukauf angeboten werden kann. Oder es kommt verstärkt zu Mietmodellen, bei denen der Vermieter entscheiden kann, wie entsorgt wird. Wir rechnen daher, dass das Internet der Dinge zunehmend Auswirkungen auf die Abfallströme haben wird und alte Spielregeln des Marktes (man denke nur an den Anschluß- und Benutzungszwang) aushebeln können.

Alles wird irgendwann mal zu “Müll”. Sprechen wir in 10 Jahren vielleicht neben dem “Internet of Things” vom “Internet of Waste”…?